Transplantation

Transplantation

Vorbereitende Untersuchungen

Nach Beginn der Dialysebehandlung wird, sofern der Patient grundsätzlich in Frage kommt, mit den vorbereitenden Untersuchungen für eine Transplantation begonnen. Hierzu zählen u.a. Röntgenaufnahmen von Brust- und Bauchraum, Ultraschall der Bauchorgane und evtl. Beckengefäße, urologische, neurologische, kardiologische (evtl. einschließlich Herzkatheteruntersuchung), zahnärztliche, hautärztliche und gynäkologische Untersuchungen. Ein krankheitsbedingt sehr schlechter Allgemeinzustand oder das Vorliegen einer bösartigen Erkrankung sind Gründe, die gegen eine Transplantation sprechen. Die vorbereitenden Untersuchungen sollen die Eignung eines Patienten für eine Transplantation belegen, sie sollen aber auch medizinische Hindernisse für eine Transplantation entdecken helfen. Insbesondere zählt dazu eine unentdeckte bösartige Erkrankung (Krebs), aber auch schwere Gefäßveränderungen im Beckenbereich. Oberstes Ziel ist die erfolgreiche Transplantation eines Organes.

Transplantationszentrum Würzburg

Sind die vorbereitenden Untersuchungen mit günstigem Ergebnis abgeschlossen, erfolgt schließlich die Vorstellung im Transplantationszentrum (in der Regel wohnortnah, meistens in Würzburg) zur ausführlichen Aufklärung und abschließenden Beurteilung der „Transplantabilität“. Vom Transplantationszentrum aus wird der Patient bei Eurotransplant in Leiden/Holland gemeldet und erhält eine sogenannte „ET“ Nummer. Wichtig ist nun, dass der Patient für das Transplantationszentrum immer erreichbar ist, damit im Falle eines Organangebots alles schnell gehen kann.

Verwandten–Lebendspende

Transplantationen von Nieren, die von Verwandten (oder Ehepartnern, Lebensgefährten) „lebend“ gespendet wurden, werden auch in Deutschland immer häufiger durchgeführt (Lebendspende). Sie helfen, die Organknappheit zu vermindern.
Transplantate von Lebendspendern haben auch langfristig eine bessere Funktion, was sich vor allem aus der kurzen Unterbrechung der Blutversorgung für die Niere (kurze „Ischämiezeit“) erklärt. So sind in der Folge auch weniger Abstoßungen zu verzeichnen.
Voraussetzung für eine Lebendspende sind Blutgruppenkompatibilität von Spender und Empfänger, sowie natürlich eine völlige Freiwilligkeit der Spende.
Es werden umfangreiche medizinische Untersuchungen durchgeführt, um sicherzustellen, dass ein Spender völlig gesund ist und keinen Nachteil durch die Spende einer Niere erleidet.
Zwischenzeitlich ist auch eine Transplantation bei nicht gegebener Kompatibilität der Blutgruppen von Spender und Empfänger möglich. Vor der Transplantation der neuen Niere muss das Immunsystem bei diesem Verfahren mit speziellen Methoden beeinflußt werden. Die Transplantation von Nieren ABO-inkompatibler Spender und Empfänger wird auch in Würzburg durchgeführt.

Operation

Die transplantierte Niere wird in einer meist 2 – 3-stündigen Operation im Beckenbereich an die Blutgefäße angeschlossen. Der relativ kurze Harnleiter wird direkt in die Harnblase eingenäht.

Die transplantierte Niere liegt in einer Muskeltasche im Unterbauch rechts oder links oberhalb der Leiste.

Die eigenen Nieren bleiben in der Regel unberührt von der Transplantation, d. h. sie werden nicht entfernt.

Komplikationen

Nach einer Nierentransplantation produzieren manche, aber nicht alle transplantierten Nieren sofort Urin. Nicht selten besteht als Komplikation eine akute Tubulusnekrose als Folge der Lagerung und des Transports, so dass ein akutes Nierenversagen entsteht. Dieses bessert sich meist nach wenigen Tagen. Die Trinkmenge muss der Urinausscheidung angepasst werden. Natürlich kommt es unter der immunsuppressiven Behandlung auch zu Nebenwirkungen. Hier spielen beispielsweise Infektionen oder Bluthochdruck eine Rolle.

Nachsorge

Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus sollte sich jeder transplantierte Patient im Rahmen der Nachsorge selbst genau beobachten und Körpergewicht, Temperatur, Urinmenge sowie Blutdruck protokollieren. Regelmäßige Kontrollen sind notwendig und wichtig, um Probleme wie z. B. eine drohende Organabstoßung, Infektionen und andere Komplikationen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten.

Medikamente

Zur Verhinderung einer Abstoßung der transplantierten Niere werden regelmäßig und auf Dauer Medikamente eingenommen, die das körpereigene Abwehrsystem unterdrücken, z. B. Cortison, Cyclosporin A, Tacrolimus oder Mykophenolat. Diese Medikamente haben natürlich auch Nebenwirkungen, auf die besonders geachtet werden muss. Ohne „Immunsuppressiva“ ist eine erfolgreiche Transplantation nicht möglich.