Bluthochdruck

Bluthochdruck

Was ist „Bluthochdruck“?

Als Bluthochdruck (medizinisch „arterielle Hypertonie“) bezeichnet man eine dauerhafte Erhöhung des Blutdrucks. Normal sind Blutdruckwerte um oder unter 130/80 mm Hg.

Folgen von Bluthochdruck

Bluthochdruck ist mit höherem Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen vergesellschaftet (Schlaganfall, Herzinfarkt etc.).
Die Verkalkung und Verengung der Schlagadern (Arteriosklerose) wird durch Bluthochdruck gefördert, mit der Folge von Durchblutungsstörungen in Organen wie z. B. Gehirn, Nieren, aber auch der Arme und Beine.

Sehr hohe Blutdruckwerte können zu zentralnervösen (das Gehirn betreffende) Symptomen wie starken Kopfschmerzen, akuten Sehstörungen und Krämpfen führen. Dies erfordert eine Notfallbehandlung.

Ursachen und Häufigkeit

In den meisten Fällen entsteht Bluthochdruck aufgrund von ererbten Anlagen und Umwelteinflüssen (salzreiche und zum Übergewicht führende Ernährung, Bewegungsmangel). Diese Form wird „essentielle Hypertonie“ genannt. Mit höherem Alter wird Bluthochdruck häufiger, d. h. nur etwa 6% der 25-34jährigen, aber 46% der 65-74jährigen weisen Blutdruckwerte über 160/95 auf (vgl. WHO-MONICA Studie Augsburg). Viel seltener sind Bluthochdruckformen, die aufgrund der Überproduktion von blutdrucksteigernden Hormonen (z. B. Aldosteron oder Adrenalin/Noradrenalin) entstehen, oder Bluthochdruck aufgrund einer Verengung der Nierenarterien. Diese Ursachen sollten bei Verdacht durch fachärztliche Spezialuntersuchungen abgeklärt werden.

Wie wird Bluthochdruck erkannt?

Chronisch erhöhter Blutdruck bleibt nicht selten unbemerkt und fällt erst bei Blutdruckmessungen beim Arzt auf. Gemessen wird der Blutdruck durch Abhören von Strömungsgeräuschen in der Armarterie beim Ablassen des Drucks aus der Manschette. Beim sogenannten Oberwert (Systole) wird das Strömungsgeräusch hörbar, beim sogenannten Unterwert (Diastole) wird es leiser. Ein Normalwert ist z. B. 120/70 mmHg (sprich „120 zu 70“), ein mäßig erhöhter Wert 150/95, ein stark erhöhter Wert z. B. 200/105.

Behandlung

Die Behandlung erhöhten Blutdrucks muss vor dem Gesamtrisikobild des einzelnen Patienten bzw. vor dem Hintergrund bereits eingetretener Organschäden erfolgen. Je höher das Risiko für Herzkreislauferkrankungen (z. B. durch zusätzliches Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel, erhöhte Blutfettwerte, Albuminausscheidung im Urin), umso wichtiger wird eine Senkung des Blutdrucks. Bei gleichzeitig vorhandenen Nierenschäden sollten noch niedrigere Werte angestrebt werden. Das Blutdruckziel wird von Arzt und Patienten individuell besprochen.

Welche Medikamente kommen in Frage?

Zur Therapie stehen mehrere verschiedene „Klassen“ von Blutdruckmedikamenten zur Verfügung. Teilweise wirken sie in den Kreislaufzentren des Gehirns (z. B. Clonidin), auf das Herz (z. B. Betablocker) oder auf die Gefäßwandmuskulatur (z. B. Calcium-Antagonisten, alpha-Blocker). Auch die hemmende Wirkung gegnüberblutdrucksteigernden Hormonen wie Angiotensin (ACE-Hemmer, AT1-Blocker) wird ausgenutzt. Diuretika erhöhen die Ausscheidung von Salz und Wasser („wassertreibende Mittel“) und senken so den Blutdruck. Die Blutdruckmittel kommen abhängig von Alter und Begleiterkrankungen zum Einsatz. Eine Blutdrucktherapie ist prinzipiell eine Dauertherapie, d. h. der Blutdruck verbessert sich, solange die Tabletten eingenommen werden und wird wieder schlechter, wenn sie abgesetzt werden.

Was kann man selbst tun?

Allgemeine Maßnahmen zur Vermeidung oder Verbesserung von Bluthochdruck sind eine ausgewogene Ernährung mit angemessener Kalorienzufuhr, Gewichtsnormalisierung, der sinnvolle Umgang mit Alkohol, regelmäßige Bewegung (z. B. zügiges Spazierengehen, Radfahren) und Beendigung des Rauchens. Eine dauerhafte Veränderung der Lebensweise unter Berücksichtigung all dieser Punkte ist nicht nur in Hinblick auf den Bluthochdruck günstig, sondern auch allgemein sehr „gesund“.